Gottes Neue Offenbarungen

Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium

Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm

- Kapitel 68 -

Des Cyrenius Antwort an die Boten. Die drei blutrünstigen Priester drängen auf Opferung. Die weise Entscheidung des Cyrenius. Die Qual der zweitausend Opfer

14. November 1843
Die Eilboten aber warteten noch immer auf den Opferbefehl des Cyrenius.
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Cyrenius aber erhob sich von der Wiege und sprach zu den Eilboten:
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,,Gehet hin zu den Priestern, und überbringet mir die Liste der zum Opfer bestimmten Jünglinge und Mädchen;
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denn ich muß mich überzeugen, ob die Wahl gerecht ist!"
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Die Eilboten rannten davon bei schon gänzlich eingetretener Ruhe des Sturmes.
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In der Stadt angelangt, fanden sie aber das Priestergebäude zu ihrem Entsetzen schon in einen mächtigen Schutthaufen verwandelt, unter dem bis auf drei Unterpriester alle anderen höheren Priester ihren Untergang fanden.
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Die Eilboten kehrten darum bald um und brachten dem Cyrenius die Nachricht, was da mit den Priestern geschehen ist.
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Cyrenius, nun völligst überzeugt von der Richtigkeit der Aussage des Kindleins, wußte nun nicht, was er tun solle, und wollte wieder das Kindlein um Rat fragen.
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Aber in dem Augenblick kamen auch die drei noch übriggebliebenen Unterpriester;
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diese fragten nun auch eiligst, was da zu tun sein werde, indem ein neuer Erdstoß alle die frommen Diener der Götter in ihrem Palaste begraben hatte, während sie schon zur großen Opferung ausgerüstet waren.
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,,Die tausend Jünglinge und die tausend Mägde stehen schon zur großen Opferung an jenem Platze bereitet, an dem die Säule des Jupiter stand, nun aber auch völlig vernichtet ist!
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Soll die Opferung sobald oder erst beim Aufgange der Sonne vorgenommen werden!?
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Aufgehoben kann sie auf keinen Fall werden, da dadurch die Götter ob des Undankes und wegen der Menschen Treulosigkeit in einen noch größeren Zorn sicher geraten könnten!"
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Und der Cyrenius erwiderte den drei Unterpriestern:
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,,Heute darf die Opferung auf keinen Fall unternommen werden und morgen früh bei Todesstrafe nicht eher, als bis ich persönlich dazu den Befehl erteilen werde!"
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Darauf verließen die drei Unterpriester den Cyrenius und begaben sich auf den Platz, allda die armen Opfer weinten und wehklagten und aus großer Marter- und Todesangst die Hände zu den Göttern rangen, daß sie verschont werden möchten.
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Cyrenius aber konnte kaum den nächsten Morgen erwarten; denn ihn dauerten die geängsteten Opfer zu sehr, da sie eine solche Schauernacht zu bestehen haben! - -

Fußnoten