Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 267 -

Aglas meisterhafte Lügenrede zur Rechtfertigung ihrer grausamen Handlungen

29.4.1844
Und die Agla redete weiter also: ,,Der Bruder aber, als er floh, hatte insgeheim seinen Weibern aufgetragen, daß sie fürs erste das ganze Schönheitsgöttinnenkollegium wider dich aufzureizen und wo möglich trachten sollen, dich samt dem Könige Gurat aus der Welt zu räumen, auf daß dann Waltar, so er mit großer Macht wiedergekommen wäre, in dieser Stadt alsogleich ohne allen Anstand den Königsthron hätte besteigen können.
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Dem Waltar ward dieser Frevelweg, wie bekannt, abgeschnitten! Was aber wollten die Weiber dann tun, als sie durch meine Vermittlung versuchsweise sogleich vom Tode ihres Gemahls Kunde erhielten? Höre, sie taten einen gräßlichsten Schwur, dich, den Gurat und mich selbst ohne alle Gnade und Erbarmung zu verderben!
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Wann und wie aber? - Folget mir in das geheime Kabinett, das die sieben Hauptweiber bewohnten, und überzeuget euch von allem selbst!"
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Hier führte die Agla die ganze Versammlung in das geheime, bedeutend große Kabinett, ließ dort sogleich einen verborgenen Wandschrank öffnen und sprach dann, mit der Hand auf eine kristallene Schale zeigend:
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,,Dort sehet jene entsetzliche Schale; sie ist voll von stärkst vergifteten Nadeln! Lasset ein Tier bringen, nehmet behutsam eine solche Nadel, und verletzt damit nur ein wenig irgend die Haut des Tieres, und überzeuget euch, wie dieses verenden wird!"
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Man brachte sogleich ein großes Kalb und ritzte dasselbe nur ein wenig unter dem Bauche mit einer solchen Nadel, und das Kalb stürzte augenblicklich tot zusammen.
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Alles entsetzte sich über diese erstaunliche Wirkung.
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Und die Agla sprach: ,,Versuchet es an anderen Tieren und die Wirkung wird gleich sein! Oder so ihr einen seltenen Verbrecher habt, der zum sichern Tode verurteilt ist, laßt ihn hierher bringen, und machet mit ihm einen solchen Versuch! Gewiß, so schnell ist kein Augenblick, als wie schnell und sicher gänzlich schmerzlos er mit einer solchen Nadel getötet würde!"
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Fungar-Hellan aber sprach: ,,Agla, wie weißt du das, und wie kamst du hinter alles das? Wie kamst du zu der genauen Erfahrung über die schreckliche Wirkung dieses mir noch ganz unbekannten Giftes?"
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Und die Agla sprach: ,,Siehe an, hier unser aller großer Freund und Lebensretter Drohuit hat mir dieses alles gezeigt und hat als ein zum Scheine Mitverschworener von den Weibern alles herausgebracht, was sie ganz besonders gegen dich unternehmen wollten!
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Als er mir solches aber anzeigte und ich mich gar bald von ihrer großen Bosheit überzeugte, da ergriff mein ganzes Gemüt eine mächtige Rache. Ich ließ dann als Freundin diese Weiber alle durch meine verkleideten Schergen hierher bringen in meinen Saal, allwo sie sich sogleich entkleiden mußten. Darauf ließ ich sie knebeln an die Säulen und kühlte dann selbst als Königin und Herrin über Leben und Tod der Untertanen meine glühendste Rache an ihnen!
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Wann aber warst du bestimmt, zu fallen? Dein nächster freundlicher Besuch bei diesen Schlangen hätte dir das Leben genommen also, wie diesem Kalbe hier! Gehe aber nun auch hinaus in die Wohnung der Göttinnen, und du wirst sicher auch die kleinen Mordwerkzeuge treffen und daraus ersehen, wie weit diese Verschwörung schon ausgebreitet war, wie auch den Grund, warum ich diese Göttinnen verfolgte!
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Willst du aber auch wissen, woher diese Göttinnen das Gift nahmen, da durchsuche den Garten, und du wirst in einer abseitigen Ecke desselben in einem gläsernen Lusthause ein Bäumchen finden, das auf seinem Stamme perlenartige Tropfen hat; diese Tropfen aber sind eben dieses furchtbare Gift!
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Ich meine, das wird doch genug sein, um einzusehen, warum ich als deine größte Freundin also mit der Aufbietung aller Schlauheit und Vorsicht gegen diese Weiber gehandelt habe!"
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Fungar-Hellan ward samt dem Könige ganz blaß, und keiner wußte, wie er so ganz eigentlich daran sei.

Fußnoten