Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 260 -

Die Ausstellung der erdolchten einundzwanzig Weiber Waltars im Liebestempel. Das Entsetzen der generaloberpriesterlichen Militärtruppe über die Grausamkeit der Königin Agla

20.4.1844
Die Agla befahl darauf den Häschern, daß sie die erstochenen Weiber in schwarze Tücher wickeln und sie dann ebenfalls draußen im Garten der Schönheitsgöttinnen begraben sollten; vor der Eingrabung aber sollten sie im Tempel dieser Göttinnen eben diese erdolchten Weiber ganz entblößt ausstellen einen Tag lang, auf daß sich die Göttinnen daran weiden könnten.
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Die Häscher sagten zur Königin: ,,Große, mächtige Herrscherin! Dies zu tun, getrauen wir uns nicht so ganz recht sicheren Schrittes; denn das große Volk hält gar viel auf diese Göttinnen, und wenn wir dieselben zu sehr erschrecken und beleidigen möchten und diese sich dann beklagten beim Volke, so könnte das gar üble Folgen für uns, wie für eure Majestät, große, mächtige Herrscherin, haben!
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Denn wer grausam sein will, der muß politisch zu Werke gehen, daß man ihm die Grausamkeit nicht ankenne; sonst läuft er bald große Gefahr, und seinem Wirken werden sicher haltende Schranken gesetzt! Befolgen eure Majestät diesmal unsern Rat und lassen diese Leichen ganz heimlich irgendwo verscharren, und die Sache wird ganz gut und ganz spurlos fürs große Volk ablaufen!"
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Auf diese wohlgemeinte Einrede der Häscher fuhr die Agla wie ein Blitz auf und zückte den Dolch vor jedem, der ihr nicht augenblicklich den pünktlichsten Gehorsam leisten würde.
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Und die Häscher mußten tun, was die Königin wollte.
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Die Leichen wurden sonach losgebunden und jede einzeln eingewickelt in ein schwarzes Tuch und wurden am hellen Tage auf eben auch einundzwanzig Kamelen hinaus in den großen Garten transportiert und dort im Tempel der Naëme ganz entblößt ausgestellt.
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Die Häscher aber, als sie die Leichen ausgestellt hatten, eilten wie Diebe davon und ließen die Kamele samt allem im Stiche, und sie sprachen zu sich: ,,Sind wir nur diesmal mit heiler Haut davongekommen; für alle nächsten ähnlichen Zwecke soll sich die Furie von einer Königin andere Häscher suchen! Wir werden ihr, wie dem Könige, nimmer dienen!"
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Es hatte aber der Generaloberpriester durch geheime Inspizienten alles schon erfahren, was die Agla tat, und beorderte sogleich eine starke Truppe hinaus zu den Göttinnen.
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Dieser Truppe kamen auf dem Rückgange die Häscher der Königin gerade in den Wurf und wurden sogleich in Empfang genommen. Als Gefangene mußten sie nun sogleich wieder umkehren und die Truppe dahin führen, wohin sie die Leichen gelegt hatten.
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Als die Truppe mit den Häschern im Tempel anlangte und die noch von keiner Göttin beschauten Leichen erblickte, da fragte der Anführer die Häscher, ob sie diese herrlichen Weiber erstochen hätten.
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Die Häscher aber zeigten die Sache an, wie sie geschah.
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Da rief der Anführer der Truppe aus: ,,Bei allen Göttern und bei dem Urgotte Selbst! Diese Königin ist die leibhaftige Satana selbst, von der in den Büchern Kinkars Meldung geschieht; denn eine solche Grausamkeit ist unerhört!
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Wie aber werden wir dieser Schlange der Schlangen ledig werden? Sie sitzt auf dem Throne; die ganze Hölle steht ihr zu Gebote! Das wird in Kürze ein Leben werden in dieser Stadt, davor die Tiger und Hyänen die Flucht ergreifen werden!"
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Darauf wandte sich der Anführer zu einem aus der Truppe und sprach: ,,Ein Exempel soll hier statuiert werden! Laßt Balsamierer herkommen! Ich will die Leichen einbalsamieren lassen, auf daß sie nicht verwesen, und werde sie in gläserne Särge tun hier im Tempel zur allgemeinen Beschauung mit der Aufschrift: ,Der Königin Höllenwerk!`
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Und ihr Häscher, grabet mir sogleich das Haupt Waltars aus; das soll auch balsamiert werden, und ich werde es dann in einer eigenen Glasurne über die Särge seiner Weiber setzen mit einer gerechten Inschrift!"
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Und alles geschah sogleich nach des Anführers Willen.

Fußnoten