Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 158 -

Die Öffnung der Tempelpforte durch Ohlad, den guten Ratsherrn

9.11.1843
Der siebentägige Termin ward zu Ende, und für den achten Tag, der gerade ein Sabbat war, wurde von dem einen Rate die Öffnung des Tempels festgesetzt.
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Tausende und Tausende von Menschen jeden Alters und jeden Geschlechtes harrten am weiten Platze um den runden Vorhof.
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Der eine Rat, namens Ohlad, stand ebenfalls schon lange schlagfertig vor der goldenen Pforte des Vorhofes; aber die zehn Boten säumten und wollten nicht zum Vorscheine kommen.
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,,Was soll das? Wo bleiben denn die zehn Wunderboten? Ist ihnen etwa etwas zugestoßen? Oder ist ihnen der Tag nicht recht?", so fragte man sich hin und her, und niemand wußte dem andern Bescheid zu geben.
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Man wandte sich an den Rat Ohlad und fragte ihn gleicherweise.
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Dieser aber erwiderte: ,,Meine Brüder und Freunde! Geduld ist des Menschen erste Pflicht; denn ohne diese verdirbt er alles Edle, das er gepflanzt hat!
7
Gott der Herr Selbst ist von größter Geduld und kann hundert Jahre harren auf unsere Besserung; und ist diese in solcher Zeit nicht erfolgt, dann sendet Er erst Boten und mächtige Lehrer, welche die verirrte Menschheit wieder mit aller Geduld auf den rechten Weg zu bringen haben.
8
Ist das geschehen, so zieht der Herr wieder ganz gelassen und übergeduldig Sein Strafgericht zurück und sieht dann lange wieder ganz überaus langmütig und geduldig zu, wie die Menschen Seiner nach und nach zu vergessen anfangen und sich hinauskehren zur Welt und zum Tode.
9
Also ist es auch unsere Pflicht, bei jeder Gelegenheit geduldig zu sein! Wenn es dem großen Gotte wohlgefallen wird, werden die zehn Boten schon kommen; sollten sie aber auch gar nicht kommen, da wollen wir deshalb nicht murren, - denn nicht der Boten, sondern nur allein des allmächtigen großen Gottes willen werden die Tempel geöffnet!
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Zudem habe ich ja auch niemandem die vollste Versicherung gegeben, als müßten darum die Boten ganz völlig bestimmt bei der Öffnung der Tempel zugegen sein, sondern ich sagte nur, daß sie ganz sicher zugegen sein würden, - was aber die vollste Gewißheit noch nicht verbürgt!
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Daher werde ich nun auch auf die Boten nicht länger warten, sondern mich sogleich an das heilige Werk machen; denn wie gesagt: nicht den Boten, sondern allein Gott dem Herrn gilt die Öffnung der Tempel!"
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Mit dieser Rede war alles Volk einverstanden und lobte den Rat Ohlad.
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Ohlad stimmte nun dem Jehova ein gar rührendes Loblied an und steckte den Schlüssel in das feste Schloß der Pforte und wollte ihn schon umdrehen.
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Da riefen plötzlich kräftige Stimmen: ,,Halte ein; denn noch ist es nicht völlig an der Zeit!"
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Ohlad sah sich schnell um und ersah die zehn herbeieilen. Als er dieser ansichtig ward, da fing sein Herz an, vor höchster Freude zu beben, und er sprach zum Volke: ,,Sehet, sehet, sie kommen, die Geheiligten Gottes!"
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Das Volk aber fing an, zu schreien und Gott zu loben, und segnete den Ohlad, da es nun an ihm einen völlig wahrhaftigen Mann erkannte.
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Und die zehn kamen unterdessen zum Ohlad und segneten ihn und legten ihm sogleich ihre Hände auf.
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Als das geschehen war, da erst hießen sie ihn den Schlüssel umdrehen; denn nun erst ward Ohlad fähig, den Tempel ohne Schaden zu öffnen.
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Was aber bei der Öffnung ferner geschah, wird die Folge zeigen.

Fußnoten