Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 4

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 228 -

Die rechte Bildung des Gehirns

1
(Der Herr:) ,,Solange die Seele den Leib bewohnt, ist und bleibt das Gehirn das Hauptsehorgan der Seele. Ist dieses recht gebildet, so wird die Seele die aus dem Gemüte dem Gehirn eingeprägten Lebensbilder gut und genau erschauen und wird auch danach denken, schließen und handeln; denn kann die Seele auch in gewissen entzückten Momenten durch die Auflegung der Hände eines Glaubens- und Willensstarken aus der Magengrube für sich allein helle sehen, wie euch unser Zorel ein Beispiel abgab, so nützt ihr das fürs reelle Leben wenig oder nichts, denn es kann ihr davon in der finstern Behausung ihres Fleischleibes auch nicht die allerleiseste Rückerinnerung bleiben.
2
Wo bei irgendeinem Schauen und Wahrnehmen der Seele während ihres Leibeslebens das Gehirn des Hauptes nicht mitbetätigt ist, da bleibt der Seele keine Erinnerung, sondern höchstens nur eine dumpfe Ahnung; denn für das, was die Seele in ihres Hauptes Gehirn aufnimmt, hat sie ebensowenig irgendeine Sehe, als der Leib irgendeine Sehe hat, die inwendig das besehen könnte, was alles sich durch die Augen und durch die Ohren in die vielen Gehirntäfelchen bildlich eingeprägt hat. Solches kann nur die Seele beschauen, die inwendig alles Fleischlichen ist.
3
Was aber dann entsprechend im seelischen Gehirne haften bleibt, das kann die Seele mit ihren Augen, die so wie die des Leibes nur nach außen gerichtet sind, nicht erschauen und mit ihren Ohren nicht vernehmen, sondern das kann nur der Geist in ihr, darum ein Mensch auch erst dann etwas rein Geistiges vollends erkennen kann, so der Geist, in der Seele vollauf erwacht, in diese übergegangen ist.
4
Was aber inwendig im Geiste ist, das erkenne Ich und aus Mir dann wieder des Menschen Geist, der mit Mir oder mit Meinem Geiste identisch ist; denn er ist Mein Abbild in der Seele also, wie die Sonne ihr volles Abbild legt in einen Spiegel.
5
Solange demnach eine Seele den Leib bewohnt, ist ihr ein recht gebildetes Leibesgehirn zum wahren, hellen Schauen unumgänglich nötig; aber ein verbildetes Gehirn nützt ihr fürs geistige Schauen gar nichts, wie ihr auch das Schauen durch die Magengrube nichts nützt, weil sie davon, wie es gezeigt wurde, keine Rückerinnerung behalten kann. Denn wenn solches auch in ihrem geistigen Gehirne haften bleibt für ewig, so hat sie dafür doch kein Auge und kein Ohr, was erst der in ihr erwachte Geist hat.
6
Wenn sonach das Gehirn aus dem Herzen richtig und recht nach Meiner Ordnung gebildet wird und die geistigen Lebensbilder, welche ein Licht sind, sich den Gehirntäfelchen eher einprägen als die materiellen, so werden dann die darauf folgenden außenweltlichen durchleuchtet und dadurch leicht in allen ihren Teilen gar wohl verständlich und der wahren Weisheit nach begreiflich und faßlich. Und das daraus durchgehende Licht erfüllt dann nicht nur den ganzen menschlichen Organismus, sondern strömt in geistig hellen Strahlen noch weit über denselben hinaus und bildet so die Außenlebenssphäre, mit der ein Mensch dann, wenn sie mit der Zeit notwendig stets dichter und kräftiger geworden ist, in die Außenwelt auch ohne die Wiedergeburt des Geistes Wunderbares wirken kann, wie ihr solches bei unseren Mohren gesehen habt.
7
Ist aber beim Menschen das Gehirn verkehrt gebildet und haften auf dessen Gehirntäfelchen nur matte Schattenbilder, zu deren Beschauung die Seele am Ende all ihr Lebenslicht verwenden muß, um sie nur höchst oberflächlich nach den äußersten Formumrissen zu erkennen, so kann die Seele selbst ja nie also leuchtend werden, daß sich aus ihrem überschwenglichen Lichte ein Außenlebenskreis bilden könnte.
8
Nur durch eine rechte Demut, durch die mächtigste Liebe zu Gott und zum Nächsten und durch ein besonderes Streben nach geistigen Dingen werden die materiellen Bilder im Gehirne erleuchtet und dadurch in geistige verkehrt, und das Gehirn wird dadurch zu einiger Ordnung gebracht, - aber im Leibesleben dennoch nimmer zu derjenigen, wie ihr sie bei diesen Mohren ersehet.
9
Aber es macht solches nichts; denn Mir ist ein Wiedergeborener aus euch lieber denn 99 solche naturvollkommenen Seelen, die noch nie einer Buße bedurft haben. Denn Meine rechten Kinder müssen aus ihrer Schwäche stark werden!
10
Hast du, Mein Cyrenius, nun solches alles wohl verstanden, und sind deine Fragen nun wohl beantwortet?"

Fußnoten