Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre

- Kapitel 10 -

Die Entwicklung der Seelenform bis zum Menschen

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(Der Herr:) ,,Alle diese Tiere, deren Zahl so unendlich groß ist, um eine möglichst große Verschiedenheit der Charakteranlagen ermöglichen zu können, stehen aber unter dem Mußgesetz, damit sie sich nach der einen bestimmten Richtung hin - die also ,möglichst hohe Intelligenz` heißt - entwickeln können, das heißt, sie sind nicht imstande, anders zu handeln als der Kreis zuläßt, der ihre Seelenform umschließt. Zeigt zum Beispiel einem Vogel noch so genau an, daß es doch besser wäre, nicht ein offenes Nest, sondern vielleicht ein geflochtenes Haus zu bauen, - er wird dennoch bei seinem Nest bleiben! Und ihr könnt sicher sein, daß seit Entstehung der Arten jede Art sich ihre Wohnstätte allezeit so gebaut hat, wie es auch jetzt noch geschieht. Der Grund liegt in dem gewisserart beschränkten Horizont (Seelenform), den zu erweitern nicht möglich ist, - genauso wie ein Kind noch nicht die schwierige höhere Rechenkunst würde lernen können, wenn es noch nicht die Anfangsgründe begriffen hätte.
2
Bei den Tieren harmonieren die verschiedenen zu durchschreitenden Formen mit den Zeitabschnitten oder Entwicklungsjahren des Menschen. Ist nun die höchste tierische Intelligenz entwickelt - beachtet wohl, es kommt da nie auf die äußere Form, sondern nur auf die seelische Entwicklung an! -, so können diese entwickelten Intelligenzen zusammenfließen zu der Menschenseele, die also nun in sich erstens die sich gegenseitig ergänzenden, höchstentwickelten Intelligenzen enthält, dann aber, da sie Stufenfolge vieler niederer Leben ist, ein Abbild sein muß des ganzen niederen Lebens überhaupt, weil sie alles dieses in sich enthält. Sie ist also nun der äußeren Form und der entwicklungsfähigen inneren Form nach abgeschlossen. Die Krone der Schöpfung, die Menschenform, mit einem höchst entwicklungsfähigen Keim ist in dem neugeborenen Menschen erreicht.
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Jetzt beginnt die zweite Aufgabe: Der Mensch soll die höchst mögliche freie Erkenntnis erlangen in der Erkenntnis des Schöpfers und Entwicklung des inneren Menschen.
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Bisher war die Seelenform stumpf, kümmerte sich nicht um geistige, sondern nur um materielle Dinge, und es galt für sie nur das Recht des Stärkeren. Die Gottheit will jedoch, daß ihr Werk, das mühsam bis hierher geleitet worden ist, sie nun auch erkenne, sich ihr zu nähern suche aus Liebe, nicht aus Furcht vor ihrer Stärke. Wie ist das zu machen?
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Die Gottheit muß sich verhüllen, wenn sie dieses Ziel erreichen will, das heißt, sie muß ihr Geschöpf in Verhältnisse stellen, die es ihm ermöglichen, frei aus sich die Gottheit anzuerkennen oder nicht. Dabei darf die Gottheit keinen Zwang ausüben, da sonst die zu vermeidende Furcht und nicht die Liebe die Willensrichtung beeinflußt. Bedenket aber selbst, wie es euch gefallen würde, wenn ihr nur von Dienern umgeben sein würdet, die lediglich aus Furcht, anstatt aus Liebe euch dienen würden! Dieses Pflänzchen der Liebe kann nur entstehen, wenn die immer mehr wachsende Klarheit und Durchschauung der Dinge dem Seelenmenschen zwanglose Beweise von der großen entgegengebrachten Liebe und Weisheit der Gottheit schafft, die ihn zur Bewunderung und Liebe hinreißen.
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Dem Seelenmenschen wird nun jedoch ein Leiter beigegeben; denn die pure Seele allein würde als vollendete Form, die nicht weiter ausgebildet werden kann, nichts Höheres mehr über sich erblicken, wenn nun nicht ein geistiges Fühlen, das Empfinden einer Macht in sie einfließen könnte, die sie demütigt und nun anhielte, ihren Schöpfer zu suchen. Und das ist der göttliche Funke, der als Geist in sie hineingelegt wird, der gleichzeitig mit ihr sich entwickeln soll, sie immer mehr durch eine rechte Erziehung durchdringen und durch Selbstbelehrung in alle Erkenntnis einführen soll.
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Diese gerechte Ehe, die bei der Geburt des Menschen schon beginnt, ist aber gewaltig gestört worden, indem jetzt nur die Entwicklung der Seele durch die zwangsweise Körperentwicklung wohl geschieht, der innere Geist aber meist nur als Embryo in ihr verbleibt. Zweck des Lebens aber ist es, beide gleichzeitig fortschreiten zu lassen, so daß eines immer im gerechten Abhängen von dem andern steht.
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Dieser Geistesfunke ist von Gott und enthält in sich alle Wahrheit und gerechte Erkenntnis von Haus aus. Durch ihn steht der Mensch in engster Verbindung mit dem Urgeiste Gottes selbst und kann durch ihn eindringen in alle Geheimnisse und Weisheit Gottes Selbst. Freilich haben davon die wenigsten Menschen nur eine Ahnung. Und diese Ahnung, die manchmal nur noch schwach hervorblitzt, aufleuchten zu lassen zur vollen Gewißheit und zum Wissen, ist der Zweck Meines Lehramtes, - und der Weg hierzu wird gegeben durch Meine Lehre."

Fußnoten