Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Erste Botenaussendung. Große Missionslehre

- Kapitel 141 -

Missions- und Verhaltenswinke an die Apostel. Vom fortwährenden Prophetentum. Echte und falsche Propheten. Erste Aussendung der Apostel in die Orte Israels

1
(Der Herr:) ,,Ich sage euch noch mehr: Ihr wisset es, daß es nun ebenso wie zu allen Zeiten Propheten gibt, und es wird deren also auch allzeit geben bis ans Ende der Welt bei allen Völkern der Erde, welches Glaubens sie auch sein mögen. Denn durch die Propheten allein wird, wenn auch schon alle Stricke zwischen Himmel und Erde zerrissen sind, noch ein geheimes Band fest erhalten, das keine finstere Macht zu zerstören vermag.
2
Wohl gab, gibt und wird es allzeit geben unter den echten auch falsche Propheten; allein das macht der wahren Sache der Echtheit eines vom Himmel erweckten Propheten entweder gar keinen oder einen nur höchst geringen Eintrag, da der echte Prophet den Lügner nur zu bald vor der Welt enthüllen wird, und derselbe der Züchtigung vom Himmel nimmer entgehen wird.
3
So aber ein wahrer Prophet in ein Haus kommen wird und wird als solcher angenommen, so soll derjenige, der ihn als einen echten Propheten oder auch einen vom Propheten Abgesandten in des Propheten Namen aufnimmt, ihn anhört und auf desselben Wort achtet im Herzen, den Lohn eines Propheten erhalten jenseits im Reiche Gottes. Und wer einen Gerechten in eines Gerechten Namen aufnimmt, - das heißt, so ein solcher in dem Rufe als Gerechter steht, und ihm ein solcher Name zukommt, oder wenn er auch nicht in dem Rufe steht, aber der Aufnehmer erkennt ihn als einen Gerechten und nimmt ihn als solchen auf, ohne mit ihm eine Probe zu unternehmen, ob er wohl ein Gerechter ist -, der soll dereinst im Himmelreiche den Lohn eines Gerechten empfangen. (Matth.10,41)
4
Und noch sage Ich euch zu all dem hinzu: Da sehet her, diese Kleinen, die Mich hier liebend umgeben! Wer einem auch Allergeringsten dieser Kleinen nur einen Becher Wassers reicht in eines Jüngers Namen, wahrlich, Ich sage es euch, es wird ihm solch eine geringste Tat nicht unbelohnt bleiben. (Matth.10,42)
5
Nun habt ihr alles, was euch not tut zu dem, wozu Ich euch erwählt habe. Gehet nun in alle die Städte, die Ich euch angezeigt habe, und lehret sie, die darinnen wohnen, das Reich Gottes kennen, und tut, wie und was Ich euch nun anbefohlen habe: euer Lohn wird kein geringer sein.
6
Wann ihr aber in den Städten Israels, deren es nicht viele gibt, das Anbefohlene werdet ausgerichtet haben, dann kehret wieder zu Mir zurück, auf daß Ich euch dann in die tieferen Geheimnisse des Reiches Gottes einweihen; denn euch soll es gegeben sein, zu verstehen solche Geheimnisse, die das Reich Gottes innehat."
7
Sagt Petrus: ,,Herr, sollen wir Zwölfe in Gesellschaft oder einzeln, jeder für sich, in eine und in die andere Stadt ziehen und also auch in die Märkte und Dörfer?"
8
Sage Ich: ,,Das steht bei euch; aber besser ist es, so ihr mindestens zu zwei oder drei miteinander gehet, auf daß einer dem andern als Zeuge dienen kann; und Mein Geist wird kräftiger mit euch wirken, so ihr zwei oder drei irgendwo in Meinem Namen versammelt seid und also lehret und wirket.
9
Aber daß ihr gerade in eurer Vollzahl beisammenbleiben sollet, das ist fürs erste gar nicht nötig, und fürs zweite würdet ihr desto schwerer in irgend einem Hause Aufnahme finden wegen des Raumes und wegen der Versorgung. Darum teilet euch entweder zu zwei und zwei, oder zu drei und drei! Erwählet euch aber zuvor die Städte, Märkte und Dörfer und machet es untereinander aus, welche einer oder der andere übernehmen will!
10
Ihr könnet dadurch in mehreren Städten zugleich auftreten und werdet dadurch viel an der Zeit gewinnen und desto eher zu Mir wieder zurückkehren können. So ihr emsig seid, werdet ihr in sieben Wochen leicht fertig, auch eher noch. Aber nun gehet; denn da hat eine jede Stunde ihren Wert!"
11
Sagt Judas Ischariot: ,,Herr, die Sonne ist bereits dem Untergange nahe gekommen, der Tag währt keine halbe Stunde mehr, und es ist von hier nach allen Orten hin weit; bis man auch nur ein nächstes Dorf erreicht, kann man zwei Stunden gut auftreten. Wäre es denn nicht ebensogut, so wir uns morgen recht früh auf den Weg machten?"
12
Sage Ich: ,,Nein, Mein Freund, da ist Gefahr an jeder Minute Verzuges! Ihr werdet heute nach dem Untergange gerade einen Markt, der hinter dem Berge gen Morgen hin liegt, erreichen, da man eurer Hilfe benötigen wird, und ihr werdet dann dort eine gute Aufnahme finden; aber länger als drei Tage verweilet daselbst nicht, wie auch nicht leichtlich an einem andern Orte! Bis dahin aber bleibet beisammen; in dem besagten Markte aber teilet euch!"
13
Nach diesen Worten machten sich die Zwölfe schnell auf den Weg, und die Bewohner dieses zerstörten, aber durch Meine Gnade wunderbar neuerbauten Dörfchens gaben ihnen ein paar Wegeskundige mit, die sie des nächsten Weges nach dem Markte führten.

Fußnoten