Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
|
1. Dezember 1843 |
|
|
 yrenius, der diese Worte des Kindleins ebenfalls gar wohl vernommen hatte, begab sich augenblicklich hin zum Kindlein und fragte Es gar liebreich:
|
|
2 |
,,O Du mein Leben! Du hast mich dann gewiß nicht so lieb, weil Du mich, so ich Dich auf meinen Armen hatte, noch nie gekneipt und gezupfet hast?"
|
|
3 |
Das Kindlein aber sprach: ,,O Cyrenius! Sorge dich nicht darum; denn siehe, alle die Unannehmlichkeiten, die du Meinetwegen schon erduldet hast, waren lauter Kneipereien und Zupfereien von Mir, darum Ich dich so lieb habe!
|
|
4 |
Verstehst du Mich nun, was Ich dir gesagt habe?
|
|
5 |
Ich werde dich aber schon noch öfter kneipen und zupfen - und werde aus lauter Liebe zu dir recht schlimm sein!
|
|
6 |
Aber höre, deswegen mußt du dich aber dennoch nicht fürchten vor Mir, denn es wird dir dabei kein Wehe geschehen, so wie bis jetzt; verstehst du Mich, Mein lieber Cyrenius?"
|
|
7 |
Der Cyrenius, voll der tiefsten Achtung in seinem Herzen vor dem Kinde, sprach ganz betroffen und gerührt:
|
|
8 |
,,Ja, ja, Du mein Leben, ich verstehe Dich gar wohl und weiß, was Großes Du mir gesagt hast!
|
|
9 |
Aber dessenungeachtet möchte ich aber doch auch, daß Du mich also wie Deinen Bruder ein wenig kneipen und zupfen möchtest!"
|
|
10 |
Und das Kindlein sprach zum Cyrenius: ,,O Mein lieber Freund, du wirst doch nicht kindischer sein als Ich?
|
|
11 |
Glaubst du denn, daß Ich dich darum mehr lieben werde?
|
|
12 |
O siehe, da irrest du dich sehr; denn mehr noch, als Ich dich ohnehin liebe, kann Ich dich ja doch unmöglich lieben!
|
|
13 |
Wahrlich, auch du wirst die Größe und Stärke Meiner Liebe zu dir ewig nie erfassen und begreifen können!
|
|
14 |
Höre, kein Säkulum mehr wird vorüberziehen, da Rom in Meine Burg vielfach einziehen wird!
|
|
15 |
Nun ist zwar die Zeit noch nicht da, aber glaube es Mir, du stehst schon jetzt an der Schwelle, die bald von gar vielen wird betreten werden!
|
|
16 |
Verstehe! - aber nicht körperlich, sondern geistig in Meinem zukünftigen Reiche für ewig!"
|
|
17 |
Diese Worte des Kindes erregten eine große Sensation bei allen Anwesenden, und der Cyrenius wußte nicht, was er daraus machen solle.
|
|
18 |
Er wandte sich daher zur danebenstehenden Maria und fragte sie, ob sie verstünde, was das göttliche Kindlein nun ausgesagt hatte.
|
|
19 |
Maria aber sprach: ,,O Freund! - wäre dies ein gewöhnliches Menschenkind, so würden wir Menschen Es auch verstehen;
|
|
20 |
aber so ist Es von höherer Art, und wir verstehen Es nicht! Behalten wir aber alle Seine Worte in uns; die Zeitenfolge wird sie uns schon im wahren Lichte enthüllen!"
|
|