Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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16. März 1844 |
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 un kostete erst die Maria das Mus, das der Joel fürs Kindlein bereitet hatte, und fand es im Ernste etwas sauer und kleingrießartig to p f ig .
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Da berief sie sobald den Joel, der sich noch ganz geschäftig in der Küche mit dem Braten der Fische abgab.
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Als dieser kam, sagte die Mutter voll Ernstes: ,,Joel! da verkoste einmal das Mus!
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Hast du denn gar so wenig Achtung vor dem Kinde, vor dem Vater Joseph und vor mir, dem getreuen Weibe deines Vaters, daß du mir solches antun magst?!
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Haben denn unsere Kühe und Ziegen keine frische Milch mehr im Euter?
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Warum nahmst du eine gestrige, schon sauer gewordene, die man wohl kalt genießen kann, so man durstig ist, aber nicht gekocht, da sie schädlich ist ganz besonders den Kindern?!"
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Hier kostete auch der Joseph das Mus und wollte schon ein kleines Donnerwetter über den Joel senden.
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Aber das Kindlein richtete Sich auf und sprach: ,,O ihr Menschen ihr! - Warum wollt ihr denn Mich überall überbieten?!
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Ist denn nicht genug, was Ich über den Joel bemerkte? Warum wollt ihr ihn denn nach Mir völlig richten?
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Meinet ihr, Ich habe ein Wohlgefallen an solcher eurer Strenge? - O nein! - Mir gefällt allein nur die Liebe, Sanftmut und die Geduld!
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Joel hat sich durch seine Unachtsamkeit allerdings strafbar gemacht,
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darum Ich ihn aber auch durch Meine tadelnde Bemerkung sogleich gestraft habe! Diese Strafe ist aber hinreichend; wozu da noch eine weitere Rüge und ein Donnerwetter obendrauf?
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Es tut wohl jeder Vater recht, so er die kleinen unartigen Kinder mit der Rute bestraft, aber den erwachsenen Söhnen solle er stets ein weiser und sanfter Lehrer sein!
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Nur so ein Sohn sich auflehnete gegen den Vater, dem solle gedroht werden!
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Bekehrt er sich da, so solle er wieder in den alten Frieden gesetzt werden;
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bekehrt er sich aber nicht, da solle er verstoßen und vom Hause des Vaters und aus seinem Vaterlande getrieben werden!
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Joel aber hat ja nichts verbrochen; nur die Lust zu den Fischen gestattete ihm nicht so viel Zeit, daß er eine Ziege gemolken hätte!
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Von nun an aber wird er das auch sicher nimmer tun; darum sei ihm auch alles vergeben!"
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Darauf berief das Kindlein den Joel zu Sich und sprach: ,,Joel! - wenn du Mich liebst, wie Ich dich liebe, so bereite in Zukunft deinem Vater und deiner Mutter keinen solchen Kummer mehr!"
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Joel aber fing vor Rührung an zu weinen und fiel auf seine Knie nieder und bat das Kindlein, die Maria und den Joseph um Vergebung.
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Und der Joseph sprach: ,,Stehe nur auf, mein Sohn, was dir der Herr vergibt, das sei dir auch von mir und der Mutter vergeben!
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Gehe aber nun und sehe nach, was die Fische machen!"
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Und das Kindlein sagte ebenfalls hurtig dazu: ,,Ja, ja, gehe nur, sonst werden die Fische überbraten, da sie dann nicht gut wären; denn Ich will ja Selbst davon essen!"
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Diese Besorglichkeit gefiel den andern acht Kindern so gut, daß sie aus Freude laut lachten.
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Das Kindlein aber lachte Selbst recht herzlich mit und brachte in die ganze Tischgesellschaft eine recht heitere Stimmung, und Jonathas Augen waren voll entzückter Freudentränen.
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