Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
|
21. Februar 1844 |
|
|
 ach einer Weile erst ging die erhabene Gesellschaft wieder in das nachbildliche Allerheiligste und ward wieder mit der größten Preisung empfangen.
|
|
2 |
Die Lahmen, Krüppel und sonstigen Bresthaften aber schrien: ,,O du herrliche Mutter! Die du halfst den Blinden, wir bitten dich, befreie auch uns von unserer großen Qual!"
|
|
3 |
Maria aber sprach: ,,Was rufet ihr zu mir? Ich kann euch keine Hilfe leisten; denn ich bin gleich euch nur eine schwache sterbliche Magd meines Herrn!
|
|
4 |
Aber Der, den ich auf meinen Armen trage, kann euch wohl helfen; denn in Ihm wohnt die ewige Fülle der göttlichen Allkraft!"
|
|
5 |
Es horchten aber die Kranken nicht auf die Rede der Maria, sondern schrien noch viel mehr: ,,O herrliche Mutter, helfe uns, helfe uns Armen, und mache uns frei von unserer Qual!"
|
|
6 |
Da richtete sich das Kindlein auf und streckte Seine Hand über die Kranken aus, und sie wurden alle im Augenblick vollkommen gesund.
|
|
7 |
Die Lahmen sprangen wie Hirsche, die Krüppel wurden gerade wie die Zedern auf dem Libanon, und alle sonstigen Bresthaften wurden von ihren Leiden befreit.
|
|
8 |
Und die Engel traten dann zu allen diesen Armen, hießen sie schweigen, und verkündigten ihnen die Nähe des Reiches Gottes auf Erden!
|
|
9 |
Diese Begebenheit brachte unsern Hauptmann aus seinem tiefen Gedankentraume, und er ging ebenfalls ins Allerheiligste der Gesellschaft nach.
|
|
10 |
Allda angelangt, trat er sogleich zum Joseph hin und fragte ihn: ,,Erhabener Freund, was geschah hier? - Ich sehe ja hier weder Blinde noch Lahme, noch Krüppel und sonstige Elende mehr!
|
|
11 |
Wie?! - Sind sie alle durch ein Wunder geheilt worden, oder war ihr ehedem elender Zustand nur eine ?"
|
|
12 |
Und der Joseph sprach: ,,Gehe hin und rede darüber mit denen selbst, die dir jetzt so rätselhaft vorkommen! Diese werden es dir am besten zu sagen wissen, was sich nun mit ihnen zugetragen hat!"
|
|
13 |
Und der Hauptmann tat sogleich, was ihm der Joseph geraten hatte; denn das Fragen war überhaupt dieses Hauptmanns schwache Seite.
|
|
14 |
Er bekam aber überall eine und dieselbe Antwort; überall lautete es: ,,Auf wunderbare Weise ward ich gesund!"
|
|
15 |
Und der Hauptmann kam wieder zum Joseph und fragte ih n :
|
|
16 |
,,Wer aus euch wirkte denn das Wunder? - Wem aus euch ist solch eine Wunderkraft eigen? - Wer aus euch ist denn sicher ein Gott?!"
|
|
17 |
Und der Joseph sprach: ,,Siehe, dort stehen wieder die armen Geheilten!
|
|
18 |
Gehe abermals hin und frage sie; diese werden dir schon den rechten Wink geben!"
|
|
19 |
Und der Hauptmann wandte sich sogleich wieder an die Armen und fragte um den Wundermann.
|
|
20 |
Die Armen aber sprachen: ,,Siehe an die große Gesellschaft; aus ihrer Mitte kam uns wunderbar die Heilung!
|
|
21 |
Die kleine Jüdin scheint die Macht zu tragen - wie aber? Das werden die Götter besser wissen als wir!"
|
|
22 |
Nun wußte der Hauptmann nicht viel mehr als vorher.
|
|
23 |
Joseph aber sprach zum Hauptmanne: ,,Siehe, du bist ein Reicher Roms; versorge nun diese Armen aus Liebe zu Gott, so wirst du mehr erfahren! Für jetzt aber begnüge dich mit dem!"
|
|