Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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9. Dezember 1843 |
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 arauf begab sich Joseph sobald mit seiner ganzen Familie in das Schlafgemach und lobte und pries Gott laut bei einer Stunde lang;
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und machte auch ein Gelübde, demzufolge er, sobald er wieder nach Jerusalem käme, dem Herrn ein Opfer darzubringen sich verpflichtete.
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Das Kindlein aber sprach zum Joseph: ,,Höre du Mich an! - Meinst du, der Herr hat daran ein Wohlgefallen?
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O da irrest du dich gewaltig, - siehe, weder an den Brandopfern noch am Blute der Tiere und ebensowenig am Mehle, Öle und Getreide hat Gott ein Wohlgefallen,
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sondern allein nur an einem reumütigen, zerknirschten und demütigen Herzen, das Ihn über alles liebt!
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Hast du aber etwas Übriges, so gebe denen, die da nackt, hungrig und durstig sind, so wirst du eine rechte Opferung dem Herrn darbringen!
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Ich enthebe dich daher von deinem Gelübde und der Pflicht für den Tempel darum, weil Ich dazu die volle Macht habe!
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Ich Selbst aber werde einst dein Gelübde in Jerusalem auf eine Art erfüllen, daß daran die ganze Erde gesättigt wird für die Ewigkeit!" - - -
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Joseph aber nahm das Kindlein auf seine Arme und küßte Es und sagte dann zu Ihm:
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,,Du mein allergeliebtester kleiner Jesus, Dein Joseph dankt Dir dafür zwar aus ganzem Herzen und erkennt die vollste heilige Wahrheit Deines wunderbarsten Ausspruchs;
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aber siehe, Gott, Dein und unser aller Vater, hat dennoch solches durch Moses und die Propheten angeordnet und uns, Seinen Kindern, zu halten befohlen!
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O sage es mir: Hast Du, mein Söhnchen, obschon göttlicher heilig wunderbarer Abkunft, wohl das Recht, die Gesetze des großen Vaters, der in Seinen Himmeln wohnet ewig, aufzuheben?"
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Das Kindlein aber sprach: ,,Joseph, so Ich es dir auch sagen würde, wer Ich bin, so möchtest du es Mir dennoch nicht glauben, indem du in Mir nur ein Menschenkind erschauest!
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Aber dennoch sage Ich dir: Da Ich bin, da ist auch der Vater; da Ich aber nicht bin, da ist auch der Vater nicht.
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Ich aber bin nun hier und nicht im Tempel; wie solle dann der Vater im Tempel sein? - !
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Verstehst du das? - Siehe, wo des Vaters Liebe ist, da ist auch Sein Herz; in Mir aber ist des Vaters Liebe und somit auch Sein Herz!
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Niemand aber trägt sein Herz außer sich, also auch der Vater nicht; da Sein Herz ist, da ist auch Er! - Verstehest du solches?"
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Diese Worte erfüllten den Joseph, die Maria wie die fünf Söhne mit tiefer heiliger Ahnung; und sie gingen dann hinaus und lobten in ihren Herzen den so nahen Vater. Und die Maria machte sich dann an die Bereitung eines Morgenmahles.
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