Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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22. November 1843 |
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 om Richtplatze sich schnell hinwegbegebend, zog die ganze Gesellschaft nun in die Stadt im Gefolge von den drei begnadigten Priestern.
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Als sie, die Gesellschaft nämlich, aber in der Stadt am großen Platze anlangte - und zwar vor dem mächtigen Schutthaufen des großen Tempels und des ganzen, noch größeren Priesterpalastes,
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da schlug der Cyrenius die Hände über dem Kopfe zusammen und sprach mit lauter Stimme:
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,,Wie sehr verändert siehst du aus! - Ja, so kann nur eines Gottes Macht wirken!
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Nicht langer Zeiten bedarf es, sondern ein Wink der Allmacht genügt, den ganzen Erdkreis in Staub zu verwandeln!
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O Menschen! - wollt ihr kämpfen mit Dem, der den Elementen gebietet, und sie folgen Seinem Winke?!
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Wollt ihr Richter sein, wo der Gottheit Allmacht gebietet, und herrschen, wo euch ein leiser Wink des ewigen Herrschers zertrümmert?!
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Nein, nein! - Ich bin ein Tor, daß ich noch mein Schwert umgürtet trage, als hätte ich eine Macht!
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Weg mit dir, du elendes Zeug! Da, in diesem Schutthaufen ist der beste Platz für dich! - Mein wahres Schwert aber sollst Du sein! Du! - den die Mutter auf ihren Armen trägt!" - -
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Hier löste der Cyrenius plötzlich sein Schwert samt dem Ehrengürtel vom Leibe und wollte es mit aller Gewalt in den Schutthaufen schleudern.
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Aber das Kindlein, das Sich zur Seite des Cyrenius auf den Armen der Maria befand, sprach zu ihm:
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,,Cyrenius! Tue nicht, was du tun willst, - denn wahrlich, wer das Schwert nach deiner Art trägt, der trägt es gerecht!
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Wer das Schwert gebraucht als Waffe, der werfe es von sich;
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wer es aber gebraucht als einen Hirtenstab, der behalte es; denn also ist es der Wille Dessen, dem Himmel und Erde ewig gehorchen müssen!
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Du bist aber ein Hirte denen, die in das Buch deines Schwertes geschrieben sind;
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daher umgürte dich nur wieder mit der gerechten Ehre, auf daß dich dein Volk erkennt, daß du ihm ein Hirte bist!
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Bestünde deine Herde aus pur Lämmern, da bedürftest du keines Stabes!
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Aber es gibt darunter sehr viele Böcke; darum möchte Ich dir lieber noch einen Stab hinzulegen, als dir den einen nehmen!
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Wahr ist es! Außer in Gott gibt es keine Macht; aber wenn dir Gott die Macht verleiht, dann sollst du sie nicht dahin von dir werfen, was Gottes Fluch gerichtet hat!"
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Diese Worte brachten den Cyrenius sogleich wieder zur Umgürtung des Schwertes unter steter stiller Anbetung des Kindleins. - Die drei Priester aber entsetzten sich allergewaltigst vor der Weisheit dieses Kindes!
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