Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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17. August 1844 |
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 ls also auf die Weise das Haus Josephs wieder in der Ordnung war, indem der Oberrichter über den Joseph keine Klage mehr annahm,
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da ereignete es sich in acht Tagen darauf, daß Joseph in ein nahe liegendes Dorf gehen mußte, um dort eine Arbeit zu besehen.
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Da wollte das Kindlein mit dem Joseph gehen, und Joseph nahm Es auch übergerne mit.
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Es hatten aber die Eltern des verdorrten Knaben einen starken Zorn auf Joseph und dessen Kind.
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Joseph aber mußte, um ins Dorf zu gelangen, bei dem Hause der Eltern dieses Knaben vorüberziehen.
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Als da Joseph mit dem Kindlein gegen das Haus zog, da ward er bemerkt,
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und der zornige Nachbar sagte zu einem seiner eben auch sehr mutwilligen Dienstbuben, der gewöhnlich die Schafe des Nachbarn hütete:
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,,Siehe, da kommt eben der Zimmermann mit seiner Pestilenzbrut den Fußsteig herauf!
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Gehe, und laufe mit aller Kraft diesen Pfad hinab!
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Und kommst du also an den Knaben an der Seite des Zimmermanns, da stoße ihn mit aller Gewalt um, so daß er tot bleiben solle!
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Sodann solle mich der alte Spitzbube , - und ich werde ihm dann das Gesetz zeigen, daß Kinder unter zwölf Jahren in weltlichen Dingen unzurechnungsfähig sind!"
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Als der Hirtenknabe solches von seinem Herrn vernommen hatte und dieser ihm auch, im Falle er das Kind tötete, eine gute Belohnung verhieß,
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rannte der Knabe plötzlich aus dem Zimmer und mit großer Hast dem Joseph entgegen.
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In diesem Augenblicke sprach der verdorrte Sohn Annas im Bette zu seinem Vater:
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,,O sieh, wie schnell rennt der Hirtenknabe seinem Tode entgegen! - und welch eine Trauer wird das für seine Eltern sein!?
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O Vater! - das hättest du nicht tun sollen, denn ich sage dir, wie ich es jetzt sehe: Joseph ist gerecht, und heilig sein Kind!"
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Darauf ward der dürre Knabe still, und sein Vater dachte über dessen Worte nach.
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Aber im Augenblicke gelangte der Hirtenknabe in aller Hitze an das Kindlein und stieß Es bedeutend an die Schulter.
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Das Kindlein aber fiel nicht und sprach ganz erregt zum Hirtenknaben:
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,,Das tatest du des Lohnes wegen! Also ist ein jeder Arbeiter seines Lohnes wert, und - wie die Arbeit, so der Lohn!
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Deine Arbeit war - Mich zu töten! - Nun - so sei denn auch der Tod dein Lohn!" -
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Hier sank der Hirtenknabe plötzlich zusammen und war to t.
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Joseph aber erschrak darob sehr; aber das Kindlein sprach: ,,Joseph, fürchte dich nicht ob Meiner; denn was hier einem Knaben, das mit der ganzen Welt, so sie uns stoßen will!" - Darauf zog Joseph weiter und ließ den toten Knaben nach des Kindleins Willen liegen.
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