Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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27. Juli 1844 |
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 ls das Frühstück verzehrt war, da besprach sich dann der Joseph mit dem Cornelius über den König Archelaus und fragte genau, was das für ein Mensch sei, und wie er herrsche.
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Und der Cornelius sagte zum Joseph: ,,Erhabenster Mann und Freund! Wenn ich und mein Bruder Cyrenius ihm nicht die Stange hielten, da wäre er noch um zehnmal grausamer, als es sein Vater war.
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Aber so haben wir seine Gewalt sehr beschränkt aus guten Gründen, und so darf er nichts als bloß nur seine Steuern , und das nach unserem Ermessen!
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Und falls die Steuerpflichtigen sich irgend weigerten, die Steuern zu entrichten, so hat er sich an uns zu wenden;
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widrigenfalls wir ihm alle Tage die Absetzungsurkunde des Kaisers, die ich allzeit in meinen Händen habe, überreichen und ihn dann als vogelfrei vor allem Volke erklären können.
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Demnach hast du von diesem Könige nicht das geringste zu befürchten;
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denn es sei ihm ja nicht geraten, ja nur irgend im geringsten wider die bestehenden Vorschriften zu handeln,
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sonst ist er morgen kein König mehr, sondern ein geächteter vogelfreier Sklave Roms!
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Freund! Ich meine, mehr brauchst du nicht zu deiner Beruhigung.
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Ich bin der Landpfleger nun von Jerusalem, und mein Bruder Cyrenius ist quasi ein Vizekaiser von Asien und Afrika, und wir sind deine Freunde!
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Ich glaube, eine bessere Bürgschaft, weltlicherweise genommen, kann es wohl in einem Lande für einen Menschen nicht geben.
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Und die allergrößte Bürgschaft für deine Sicherheit und Ruhe wohnt wohl in deinem Hause!
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Daher sei du ganz ruhig nun, und betreibe deine mir schon bekannte Kunst ohne Scheu und Furcht!
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Ich aber werde bei der Bemessung der Steuer für dich schon eine solche Rubrik aussuchen, die dir nicht weh tun wird!"
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Als der Joseph solches vom Cornelius vernommen hatte, da ward er wieder ganz heiter, froh und ruhig.
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Der Cornelius aber entdeckte die fünf Mädchen des Cyrenius und die Eudokia, die ihm sehr bekannt zu sein schien, die er aber hier dennoch nicht erkannte.
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Er fragte daher den Joseph um die näheren Bewandtnisse dieser Personen.
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Und der Joseph gab ihm alles kund nach der Wahrheit vollkommen, ohne irgendeinen mystischen .
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Als auf diese Art der Cornelius erfuhr, wie gar menschenfreundlich der Joseph sich gegen seinen Bruder Cyrenius verhalte und wie höchst uneigennützig, da war es aber auch aus beim Cornelius.
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Seine Freude war übergroß, und er küßte darob den Joseph hundert Male und rief die Kinder seines Bruders zu sich und herzte und küßte sie auch.
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Zum Joseph aber sprach er: ,,Weil du also mit meinem Bruder stehest, so sollst du auch für alle Zeiten steuerfrei sein gleich jedem Bürger Roms; und heute hefte ich selbst den Freibrief des Kaisers an dein Haus!" - Joseph ward darob zu Tränen gerührt, und alles weinte mit ihm vor Freuden.
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