Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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12. Juni 1844 |
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 ls sich nun alles am Speisetische befand, da wurden auch sobald gar schmackhaft zubereitete Fische auf den Tisch gesetzt,
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und der Cyrenius verwunderte sich hoch, wie denn Joseph schon also in aller Frühe eine solche Menge ganz frischer Fische hat bekommen können!
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Und der Joseph zeigte hier auf den großen Jonatha und sprach etwas scherzhaft:
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,,Siehe, wenn man einen so großen Fischmeister zum Freunde hat, da braucht man gar nicht weit zu greifen - und die Fische sind da!"
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Hier lächelte der Cyrenius und sprach: ,,Ja, da hast du wohl recht!
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Wahrlich, bei solchen Umständen kann man allzeit frische Fische haben, und ganz besonders, wenn man noch Wen in seinem Hause hat!"
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Und der Joseph hob hier seine Hände auf und sprach mit dem gerührtesten Herzen:
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,,Ja, Bruder Cyrenius, - und noch Wen, dessen wir alle ewig nicht würdig sein werden!
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Dieser segne uns allen dieses gute Morgenmahl, daß es uns wahrhaft stärken möchte in unseren Gliedern und in unserer Liebe zu Ihm - dem Allerheiligsten!"
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Dieser Ausruf Josephs brachte alle Gäste zum Weinen, und alle lobten den großen Gott in dem noch schlafenden Kindlein.
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Als sich aber die Gäste nach der beendigten Lobpreisung an die Fische machten, da ward auch das Kindlein wach;
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und der gute Geruch von den Fischen sagte Ihm gleich, was sich auf dem Tische befinde.
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Daher war Es auch flugs aus Seinem niederen Bettchen, lief sogleich ganz nackt zum Tische, da sich die Maria befand, und verlangte zu essen.
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Maria aber nahm Es sogleich auf ihren Schoß und sagte zum Jakob:
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,,Gehe, und bringe mir geschwind ein frisches Hemdchen aus der Kammer!"
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Und der Jakob tat sogleich nach dem Wunsche Mariens und brachte ein frisches Hemdchen.
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Das Kindlein aber wollte Sich diesmal das Hemdchen nicht anziehen lassen.
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Da ward die Maria ein wenig unwillig und sprach: ,,Siehe, Du mein Kindlein, es schickt sich ja nicht, nackt beim Tische zu sein;
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daher werde ich recht schlimm sein, wenn Du Dich nicht anziehen läßt!"
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Der Cyrenius aber, ganz zu Tränen gerührt über den Anblick des zarten Knäbleins, sagte zur Maria:
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,,O liebe, holdeste Mutter, gebe mir also das Kindlein, auf daß ich Es noch einmal also ganz nackt locke und kose!
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Wer weiß es, ob mir auf dieser Welt noch einmal dieses endlose Glück zuteil wird!?"
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Und das Kindlein lächelte den Cyrenius an und verlangte sogleich zu ihm.
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Und die Maria übergab Es auch sogleich dem Cyrenius, und er weinte vor Freude und Seligkeit, als das gesunde Kindlein gar munter auf seinem Schoße herumstrampelte.
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Und der Cyrenius fragte Es sogleich, welches Stück vom Fische Es essen möchte.
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Und das Kindlein sprach in ganz kindlicher Weise: ,,Gib Mir dasjenige weiße Stück, wo keine Gräten darinnen sind!"
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Und der Cyrenius gab dem Kindlein sogleich das beste und reinste Stück in die Hände, welches Dasselbe mit Freude ganz behaglich verzehrte.
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Nachdem Es Sich gesättigt hatte, da sprach Es: ,,Das war gut! - Jetzt ziehe du Mich an!
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Denn wenn Ich hungrig bin, da will Ich früher essen und dann erst ein Kleid nehmen!" - Darauf sprach das Kindlein nichts weiter und ließ Sich ganz ruhig das Hemdchen von Cyrenius anziehen.
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