Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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30. März 1844 |
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Als das Abendmahl aber bereitet und verzehrt war, da sprach Jonatha zum Joseph:
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,,Bruder, du wirst wenig Platz haben; darum lasse mich jetzt in dieser schönen Nacht nach Hause ziehen, allwo für meine große Person auch ein gehörig großes Lager bereitet ist!
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Morgen aber will ich schon eine Stunde vor dem Aufgange bei dir sein!"
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Joseph aber sprach: ,,Bruder, wenn du keine andere Sorge hast als allein die um ein für dich gehörig geräumiges Nachtlager, da magst du keck hier verbleiben;
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denn daran solle es in diesem nun meinem Hause keinen Mangel haben!
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Siehe da im Vorhause links eine Türe, da ist ein sehr geräumiges Kabinett!
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In diesem habe ich für dich schon ein gutes Lager richten lassen!
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Ich meine, es wird für dich groß genug sein; daher magst du darob wohl hier verbleiben!"
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Und der Jonatha sprach: ,,Bruder, du bist sehr gütig gegen mich, und ich erkenne es nun nur zu genau, daß ich nirgends mehr daheim bin als hier,
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und bin auch überzeugt, daß dein Lager für mich groß und übergut genug sein wird!
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Aber siehe, es zieht mich etwas ganz gewaltig nach Hause, und das jetzt auf einmal ganz mächtig also, daß ich lieber fliegen möchte dahin, als sonst mich zu Fuße bewegen!"
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Da aber Joseph solches vernahm, da sprach er: ,,Der Wille ist dein, und du kannst tun, was du willst; daher kannst du ziehen oder bleiben!"
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Darauf begab sich Jonatha zum Kindlein und beurlaubte sich allerdemütigst beim selben.
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Das Kindlein aber sprach: ,,Jonatha, wenn du schon durchaus fort willst, so magst du ja gehen; aber vergesse nicht die Rückkehr!
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Ich aber sage dir, daß dein diesnächtlicher Zug mit dem großen Netze dir nichts tragen wird!
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Ich werde dir aber einen Hai ins Netz treiben, und der wird dich plagen bis zum Aufgange und wird am Morgen zerreißen dein bestes Fischzeug!
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Und dennoch wirst du seiner nicht habhaft werden; denn er wird alle deine Mühe mit einem Schweifschlage ins Wasser zunichte machen!"
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Als der Jonatha aber solches vom Kindlein vernommen hatte, da sattelte er plötzlich in seinem Wollen um und sagte zum Joseph:
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,,Bruder, wenn also, da bleibe ich! - Denn siehe, ich wollte dir morgen ein großes Lägel voll der auserlesensten Fische bringen;
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und dieser Gedanke zog mich so mächtig nach Hause!
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Da ich aber nun vernommen habe, wie es mit diesem Zuge ausfallen solle, so bleibe ich bei dir!
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Lasse mich daher auf mein bestimmtes Lager bringen, und ich werde da ganz ruhig schlafen, und geschehe daheim, was da wolle!"
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Das Kindlein aber sprach: ,,Jonatha, also gefällst du Mir besser, als so du dein Herz verbergen willst!
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Nun aber sage Ich dir: Ziehe nach Hause; denn heute in der Mitternacht wirst du Mir einen wichtigen Dienst tun!"
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Darauf erhob sich Jonatha und ging, vom ganzen Hause Josephs gesegnet, eilends nach Hause. - -
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