Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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1. Februar 1844 |
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 s kamen aber die andern, die sich ehedem nach allen Seiten der sehr gedehnten Fläche des Berges zerstreut hatten, mit ganz bekümmerten Gesichtern zurück.
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Denn sie ersahen aus dem südwestlichen Teile Ägyptens sich gar mächtige schwarze Wolken erheben, die allzeit Vorläufer großer Stürme waren.
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Nordöstlich gegen Ostracine hin war freilich wohl alles rein; aber desto schauerlicher sah es über dem Gebirge, wie schon gesagt, südwestlich aus.
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Diese Zurückgekommenen rieten daher zu einer schnellen Heimkehr.
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Cyrenius aber sagte: ,,Wenn es an der rechten Zeit sein wird, werden uns schon diese mächtigen Weisen kundgeben;
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solange sich aber diese ruhig verhalten, da wollen auch wir uns kein graues Haar wachsen lassen!"
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Maronius und der Oberste sprachen aber: ,,Du hast recht; aber gehe hin über diese kleine Anhöhe, und sieh, und du wirst sicher auch unserer Meinung sein!
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Denn da sieht es ja aus, als wenn alle Furien auf einmal die Erde in den Brand gesteckt hätten!"
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Cyrenius aber fragte den etwas schlummernden Joseph:
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,,Freund und Bruder, hast du vernommen, was diese da mir für eine warnende Nachricht gebracht haben?"
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Und der Joseph sprach: ,,Ich schlummerte und weiß kaum, wovon da nun unter euch die Rede war."
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Und der Cyrenius sprach: ,,So erhebe dich, und gehe mit mir auf diese Anhöhe, und du wirst den Stoff unserer Rede sogleich entdecken!"
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Und Joseph erhob sich und ging mit dem Cyrenius auf die Höhe.
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Als sie da anlangten, zeigte Cyrenius dem Joseph sogleich das höchst drohende Aussehen des herannahenden Sturmes.
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Und der Joseph sprach: ,,Ja, was willst du da nun machen?
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Fliehen? - Wohin? - In einer Viertelstunde ist der Sturm längstens da!
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Nach Ostracine brauchen wir laufend anderthalb Stunden; bevor wir noch durch den oberen Teil der Gebirgswaldung kommen, hat uns der Sturm lange schon eingeholt!
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Was dann in der unsicheren Schlucht, wenn uns eine Legion von Bestien umringen werden, was sie bei großen Stürmen gerne tun?!
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Und wenn uns obendrauf noch reißende Wolkenbruchströme ereilen und uns schonungslos in die Tiefe mitreißen, - was machen wir dann?!
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Daher bleiben wir lieber hier auf der Höhe, da können wir höchstens naß werden, während uns im Walde allerlei Ungemach zustoßen kann!"
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Cyrenius war mit diesem Rate zufrieden und ging mit Joseph unter den Feigenbaum zurück.
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Aber die Gesellschaft des Cyrenius machte dabei dennoch sehr bedenkliche Mienen, - besonders als sie die drei Löwen auf einmal aufspringen und die Flucht in die Wälder ergreifen sah.
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Und der Maronius sprach zum Joseph selbst: ,,Siehe, die drei uns getreu gewordenen Bestien haben sicher im Vorgefühle für die Kalamität, die uns hier erwartet, die sie schützende Flucht ergriffen! Sollen wir nicht desgleichen tun?"
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Joseph aber sprach: ,,Der Mensch hat nicht vom Tiere zu lernen, was er tun soll, sondern vom Herrn der Natur!
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Ich aber bin der Meinung, daß ich klüger bin als das Tier; darum bleibe ich und werde den Sturm hier abwarten und nach demselben erst aufbrechen, falls einer kommen wird!" - Damit mußten sich nun alle zufriedenstellen und bleiben in banger Erwartung.
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