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Als dann herbeikam die Zeit der Ernte, sandte der Hausvater seine Knechte (Propheten und Lehrer) hin, auf daß sie in Empfang nähmen die Früchte des Weinberges (Matth.21,34). Als aber die Weingärtner, die dem Hausvater alle Treue und Aufrichtigkeit und allen Fleiß und Eifer versprochen hatten, die Knechte ersahen, da berieten sie sich also untereinander und sagten: ,Ei was, wir sind unser viele und werden mit den wenigen Knechten des Herrn bald fertig werden und werden die Ernte fein unter uns verteilen!` Damit waren alle die bösen Weingärtner einverstanden, und sie ergriffen die Knechte, die vom Herrn gesandt waren, die Früchte in Empfang zu nehmen. Den einen stäupten sie, den andern töteten sie, und den dritten steinigten sie (Matth.21,35).
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Sagte Ich: ,,Da habt ihr nun ganz wahr und gut geurteilt; aber wisset ihr auch, daß unter dem Weinberge die Kirche zu verstehen ist, die Gott als der besagte Hausvater durch Moses gegründet hat, daß ihr Priester die euch nun gezeigten argen Weingärtner seid, daß die Knechte die vielen Propheten sind, die Gott zu euch gesandt hat, und daß nun eben Ich der Erbe des Vaters bin, über den ihr nun Tag für Tag Rat haltet, wie ihr ihn ergreifen, aus seinem Eigentum hinausstoßen und auch töten könntet, auf daß ihr dann ganz unbeirrt auf seinem Throne herrschen könntet und des Weinbergs Früchte unter euch teilen?"
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Sagten darauf die beiden: ,,Wo sind denn hernach die, welche dich, wenn du wahrhaft der Erbe bist, zu töten trachten? Wir sind nicht hierher gekommen, um dich nun zu ergreifen und zu töten, sondern wir sind gekommen, um dich ernstlich zu erforschen, ob du wohl der vollen Wahrheit nach derjenige bist, der uns verheißen ward. Wir müssen da an der Schwelle der alten Kirchentüre Wache halten, damit nicht etwa auch in dieser wundersüchtigen Zeit, in der die Essäer und auch andere Magier ihre gute Ernte halten, sich ein falscher Christus einschleiche und das leichtgläubige und blinde Volk mit seinen falschen Lehren und Wundertaten berücke und verführe. Wer demnach nicht vor uns die Feuerprobe besteht, der ist ein Eindringling und ein Betrüger, und wir haben das Recht, ihn zu ergreifen und hinauszustoßen.
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Was kümmert euch das Wohlgefallen Gottes, an den ihr noch nie geglaubt habt? Euch kümmert nur eure Weltehre, weil sie euch viel Gold, Silber und viele Edelsteine und dazu noch das Erste und Beste von allem, was das Land erzeugt und trägt, abwirft. Denn glaubtet ihr an Gott, so hieltet ihr auch Seine Gesetze, in welchen steht: ,Du sollst nicht verlangen, was deines Nächsten ist!` und: ,Du sollst nicht töten!` Ihr aber verlanget und nehmet gleich schon alles, was eures Nächsten ist, das er sich im Schweiße seines Angesichtes erworben hat. Wer euch aber das Verlangte nicht geben will, den verfolget ihr ärger denn hungrige Wölfe ein Lamm, und wer euch als von Gott erweckt ermahnt, daß ihr unrecht handelt, den ergreifet ihr alsbald und tötet ihn.
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Sagte Ich: ,,Ich bin nun Der, der Ich mit euch rede; dann habe Ich wahrlich nicht die allergeringste Furcht vor eurer Gewalt, weil euer eingebildetes Recht vor Gott und allen ehrlichen Menschen das höchste Unrecht ist. Was aber die Geduld betrifft, so hättet ihr wohl füglich fragen sollen, wie lange Ich mit euch noch eben die Geduld haben soll, die ihr mit Mir zu haben wähnet; denn Mir ist alle Gewalt und Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Mein Wille kann euch verderben und werfen in das Feuer Meines Zornes; ihr aber könnet Mir nichts tun, indem Ich euch um vieles eher verderben kann, als ihr es vermöchtet, an Mich nur einen Finger zu legen. Ja so Ich es zulassen werde eurer zu großen Bosheit wegen, daß ihr eure schnöden Hände an Mich leget, dann auch ist der Tag eures Gerichtes und eures Unterganges herbeigekommen!"
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